Einmalige
Natur wird geschützt
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Seit einigen Jahren wird die einzigartige
portugisische Südwestküste gesetzlich geschützt.
Zuerst nur als Paisagem Protegida (etwa: Geschützte
Landschaft), und seit kurzem als
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Das Naturschutzgebiet
Costa Vicentina erstreckt sich an weiten Teilen der portugiesischen
Westküste. |
Parque Natural (etwa: Naturpark,
Nationalpark).
Das Naturschutzgebiet der Costa
Vicentina erstreckt sich von etwa Sines im Norden bis über
Sagres hinaus nach Osten an der Algarve-Südküste. Es gilt
als in seiner Form einmalig in Europa. Fels- und Klippenlandschaften
wechseln sich mit Dünen und kleinen Wäldchen ab. Dazwischen
liegen Dörfer und Äcker und wenige touristische Einrichtungen.
Durch die Einrichtung des Naturschutzgebietes konnte eine einsetzende
rege Bautätigkeit zumindest etwas gebremst werden.
Dennoch werden in der Umgebung
immer noch viele Häuser neu gebaut, die Zersiedlungstendenzen
nehmen zu. In der Regel sind es Ausländer (Deutsche, Schweizer,
Niederländer), die hier Grund und Boden erstehen und sich dann
Häuser bauen.
Schwarzbauten
überall
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Aber es gibt Einschränkungen,
was das Bauen betrifft. Momentan ist es normalerweise nicht möglich,
ein Haus höher als drei Stockwerke zu bauen (oder zwei Stockwerke
plus ausgebautes Dach).
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Auf den Grundrissen
solcher Ställe werden später vielleicht Häuser
erreichtet. Lange und schmale Villen entstehen auf diese Art. |
Außerdem darf man nur auf
schon vorhandenen Grundmauern bauen (plus etwa zehn Prozent Flächenzuwachs).
Daher kommt es auch, dass so viele moderne Häuser lang und
schmal sind das entspricht dem Grundriß der alten Algarve-Bauernhäuser
aus Lehm.
Häufig werden diese Regeln
aber umgangen und Schwarzbauten errichtet. Wenn der Naturschutz-Kontrolleur
kommt, gibt es dafür zwar eine Strafe, aber die bringt keinen
um, zumal die Schwarzbauer durch die Vermietung ihrer Bauten häufig
ein Vielfaches der Geldbußen einnehmen.
Gesetze
fürs Umweltbewusstsein |
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Im Jahr 1996 verabschiedete die
neue Regierung Portugals (Der primeiro ministro Antonio Guterres
wird seit 1995 von der PS, der partido socialista
gestellt) mehrere Gesetze, durch die das Umweltbewußtsein
besonders der Bewohner des Naturschutzgebietes gestärkt werden
soll. Man folgte der Einsicht, daß das beste Naturschutzgebiet
nicht viel Zweck hat, wenn die Bewohner seinen Sinn nicht verstehen.
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Diese Dickblattgewächse
findet man an der Küste überall. Sie blühen im
Frühsommer sehr schön. |
Jetzt soll schon in der Schule
damit begonnen werden, der Bevölkerung das entsprechende Umweltbewußtsein
zu vermitteln. Das scheint auch dringend nötig, denn an vielen
Stellen finden sich immer noch wilde Abfallhalden und Schuttberge.
Die Bewohner lieben die Natur zwar,
aber meinen auch, dass diese vor allem für Ihre Zwecke da ist.
Das ist wie fast überall im Süden auch in Portgal so.
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