Gerne werden in Portugal
auch Suppen aller Art gegessen. Oft ist in irgeneiner Form Kohl enthalten,
aber auch Fleisch und Bohnen sind beliebte Zutaten ...
Die Steinsuppe geht auf
eine Legende zurück, die viel Witz und auch Weisheit enthält.
Damit wird die Dreistigkeit des einfachen Volkes beschrieben.
Eines Tages klopfte ein Mönch an die Tür eines reichen Bauern
aus Ribatejo und bat um etwas zu essen. Der geizige Bauer wollte ihn
schon abweisen, da holte der Mönch einen kleinen Stein aus seiner
Tasche und behauptete, dass man aus diesem Stein eine herrliche Suppe
kochen könne. Alles, was man dazu brauche, sei ein Topf mit Wasser
und eine Feuerstelle. Der Bauer stutzte und bat den Mönch ihm
dieses Wunder zu beweisen. Der Mönch kochte den Stein, probierte
und meinte fachmännisch, dass etwas Speck nicht schaden könne.
Der verdutzte Bauer gab ihm daraufhin eine Scheibe Speck. Der Mönch
gab den Speck hinein, probierte wieder und meinte, dass die Suppe
bereits ausgesprochen schmackhaft sei, jedoch ein Würstchen und
ein Karotte Wunder wirken könnten. Und so entlockte der listige
Mönch dem Bauer nach und nach alle möglichen Zutaten. Das
Ergebnis war eine deftige, wohlschmeckende Suppe.
Nach dem Genuss der Suppe nahm der Mönch den Stein, putzte ihn
und steckte ihn wieder in seinen Brotbeutel. Diese Geschichte erzählt
man sich noch heute in der Gegend um Almeirim bei Santarem am Tejo.
Und damals wie heute ist der Stein ein Bestandteil dieses Rezeptes.
Zutaten:
1 Stein (möglichst rund und glatt)
1 Stück geräucherter Bauchspeck
1 Kartoffel, in kleine Würfel geschnitten
1 Zwiebel, gehackt
1 Karotte, in Scheiben geschnitten
1 Tomate gewürfelt
1/2 Weißkohl oder Wirsing
100 g vorgekochte braune Bohnen
1 geräucherte Blutwurst (morcela)
1 Paprikawurst
1 Schweinefuß gut gewaschen und geschrubbt
Zubereitung: 1. Stein in den Topf legen. Bauchspeck,
Schweinefuß, Würste, Zwiebel und Tomate in Salzwasser
gar kochen (Vorsicht mit dem Salz, da Speck und Würste sehr
salzig sind).
2. Etwas von der Fleischbrühe nehmen und die Hälfte der
vorgekochten Bohnen darin pürieren. Die dicke Brühe und
die übrigen Bohnen in den Topf zurückgeben.
3. Die Kartoffel, die Karotte und den Kohl dazugeben und fertig
kochen.
4. Das gekochte Fleisch und die Würste herausnehmen, in Stücke
bzw. Scheiben schneiden und auf den Tellern gleichmäßig
verteilen. Mit Gemüse und Brühe auffüllen.
5. Der Schweinefuß (sehr beliebt bei manchen Portugiesen)
kann weggelassen werden.
Gemüse verwenden die portugiesischen Köche
vor allem für Suppen und Eintöpfe, weniger als Beilage.
Wer gerne "Grünzeug" isst, sollte im Restaurant mal
eine Suppe bestellen.
Grüne-Bohnen-Suppe (Sopa de Feijao Verde)
Zutaten:
500 g Kartoffeln
1 Karotte
1 reife Tomate
1 Zwiebel
50 g Reis
200 g grüne Bohnen
1 Liter Wasser
Salz
1 Teelöffel Margarine
Zubereitung: 1. Kartoffeln und Karotte, schälen
und in kleine Stücke schneiden.
2. Kartoffeln, Karotte, Tomate, Zwiebel und Salz ins Wasser geben,
zum Kochen bringen und auf kleiner Flamme gar kochen.
3. In der Zwischenzeit die grünen Bohnen putzen und in kleine
Stücke schneiden. Wenn die Kartoffeln und Karotte, gar sind,
alles pürieren.
4. Noch mal auf den Herd geben und den Reis und die grünen
Bohnen dazugeben und auf kleiner Flamme kochen, bis alles gar ist.
5. Zum Schluss die Margarine dazugeben. Wer mag, kann ein kleines
Bund frische Pfefferminze mitkochen.